Die Funktionen des Waldes
Betrachtet man die Geschichte der Waldnutzung,
so kann man unschwer erkennen, dass die Menschen der jeweiligen
Epochen unterschiedliche Ansprüche an den Wald hatten. Zu
Beginn der Menschheitsgeschichte war der Wald wohl hauptsächlich
Jagdgebiet, später auch Viehweide und Holzlieferant. Für
längere Zeit überwog die Nutzholzproduktion und stellte
die Hauptfunktion dar. Heute sieht man die Funktionen des Waldes
wesentlich vielseitiger und umfassender im Kontext zur gesamten
Umwelt und hat dies auch in Bundes- und Landesgesetze einfließen
lassen. Durch eine nachhaltige Bewirtschaftung soll auch künftigen
Generationen die Inanspruchnahme der vielfältigen Funktionen
möglich sein.
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Beleuchtet man die Bedeutung des Waldes für
den Menschen etwas näher, können drei elementare Funktionen
erkennen: zum ersten die Nutzfunktion, zum zweiten die Schutzfunktion
und drittens die Erholungsfunktion. Natürlich können
örtlich einzelne Funktionen überwiegen, wie beispielsweise
in Erholungsgebieten oder Trinkwassereinzugsgebieten.
Nutzfunktion:
Der Wald ist Lieferant des natürlichen
Rohstoffes Holz und bietet den Waldbesitzern und im Wald Beschäftigten
ein Einkommen. Die Forstwirtschaft in Deutschland setzt jährlich
etwa 3 Mrd. DM um, wobei der Löwenanteil aus dem Holzverkauf
resultiert.
Schutzfunktion:
Dazu gehören beispielsweise Bodenschutz,
Wasserschutz, Klimaschutz, Immissionsschutz, Lawinenschutz, Sichtschutz,
Lärmschutz und Artenschutz. Erinnert sei hier stellvertretend
an die CO2-Senke Wald, an die Ausfilterung von radioaktiven und
staubigen Luftverunreinigungen. Auch kann ein lediglich 100 m
breiter Wald den Lärmpegel um immerhin 10 bis 15 dB senken,
was mindestens einer Halbierung des subjektiven Lautstärkeempfindens
entspricht.
Erholungsfunktion:
Sie besitzt heute im Vergleich zu früheren
Zeiten einen ungleich höheren Stellenwert. Viele Menschen
suchen eine Ausgleich im Wald zur alltäglichen Hektik und
Reizüberflutung. Der Wald bietet Eigenschaften, die in der
technisierten und städtischen Umwelt vermisst werden:
- eine selbstverständliche Natürlichkeit,
- ein ausgeglichenes Klima (höhere Luftfeuchtigkeit,
kaum extreme Temperaturschwankungen, reduzierte Windeinwirkung)
- Abgeschiedenheit und Ruhe,
- vergleichsweise saubere und unverbrauchte
Luft
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